Inmitten meiner so engen Grenzen

Seit Tagen, eher schon Wochen, versuche ich, zwei Blogartikel zu beenden. Nein, nicht zu beenden, zu vervollständigen.
Es gelingt mir nicht.
Ich bin zu traurig.
Nicht traurig, weil ich den roten Faden in meiner Arbeit nicht finde, sondern WEIL ich ihn gefunden habe, und nicht gesund genug bin, um ihm zu folgen.
Traurig inmitten meiner so engen Grenzen, die ich auch nach 4 Jahren Krankheit noch nicht akzeptieren will oder kann.
Meine Grenzen interessiert es null, ob ich sie akzeptiere oder nicht. Sie harren still aus und beobachten mich aus sicherer Entfernung.
Es interessiert meine Grenzen auch nicht, was ich mir vom Leben wünsche, was ich noch alles erreichen möchte, für mich und für andere.
Ganz im Gegenteil zu mir bewerten meine Grenzen all das nicht. Sie bewerten auch mich nicht. Sie sind einfach nur.
Eigentlich ganz genau das, was ich auch möchte: sein, leben, im Hier und Jetzt.
Nur eben nicht innerhalb meiner so engen Grenzen …
Die Sache ist nur die, dass ich keine Wahl habe.
Was wäre wenn …
Ist “Was wäre wenn” nicht nur ein sinnloses Gedankenexperiment, meistens?
“Was wäre wenn” IST nicht.
Aber was wäre, wenn ich akzeptieren würde, was ist? Jetzt? In diesem Moment, in dieser Sekunde?
Was wäre, wenn ich dem roten Faden DOCH folge, aber zu den Bedingungen meiner so engen Grenzen und nicht zu den Bedingungen meines unbändigen Willens, der den Grenzen trotz seiner Stärke nichts entgegenzusetzen hat?
Vielleicht wäre dann doch mehr möglich.
Es ist doch so
Entweder, ich arbeite im Rahmen meiner Grenzen, oder gar nicht.
Entweder, ich lasse meinem Körper Raum und Ruhe zum Heilen, oder er heilt nicht.
Authentizität, meine Liebe (damit bin ich gemeint), bezieht sich nicht nur auf das, was cool oder interessant ist. Du bist im Arsch? Dann ist das – jetzt – so. Authentisch du selbst sein, ist dann eben auch im Arsch sein.
unperfekte Held:innen
Das bin ich. Ich bin eine unperfekte Held:in, eine von euch, für die ich schreibe.
Ich weiß nicht, warum ich immer wieder glaube, dass ich “mehr” sein muss, noch ein Stück weiter, um diese Arbeit machen zu “dürfen”.
Es spielt im Endeffekt auch keine Rolle, warum ich das glaube, denn ich KANN nicht mehr sein, als ich bin.
kaputte Toaster
So oft habe ich schon gesagt oder geschrieben, dass wir keine alten, kaputten Toaster sind. Wir sind nicht defekt.
Und es stimmt: energetisch sind wir immer ganz, immer heil.
Trotzdem fühle ich mich im Moment, einem mittlerweile sehr langem Moment, mehr als nur ein bisschen defekt.
Ich habe aufgehört zu funktionieren und mir fehlen die Ersatzteile, um wieder richtig zu laufen.

Diese elende und riesige Grenze
Ich entscheide mich JETZT, defekt und unperfekt zu arbeiten.
Dafür muss, muss, MUSS ich akzeptieren, WIRKLICH akzeptieren, dass jede Form von direkter Kommunikation mit Klient:innen tabu ist.
Das gilt für Sprechen und Chatten, das gilt für jeden direkten Austausch.
Ich kann Emails beantworten, aber auch nur mit einer Pause zwischen lesen und antworten, niemals direkt, ausser es wäre nur ein Satz.
Natürlich gilt das auch auch für alles, was Live ist. Keine Lives. Business-Aufbau ohne Lives widerspricht so ziemlich allem, was ich gelernt habe.
Diese Grenze, diese elende und riesige Grenze, sitzt wie ein Kloß in meinem Hals, auch jetzt beim Schreiben.
Es ist eine so … peinliche? unsinnige? unverständliche? fast unmöglich zu erklärende? unglaublich einschränkende? absolut frustrierende? deprimierende? VERF*CKTE SCHEI*S Grenze.
Der Grenze ist es egal, was ich von ihr halte. Sie ist sehr viel stabiler in ihrem Sein, als ich es bin.
Solange ich mit dieser so, so, so engen Grenze hadere, kann ich nicht anfangen mit meiner Arbeit.
Es geht einfach nicht.
Ich kann das nicht ständig verteidigen und rechtfertigen, auch nicht vor mir selbst.
Nichts schadet meiner Gesundheit (oder den kläglichen Resten davon) so sehr wie Kommunikation. (s. Ich.hab.einen.Hirnschaden im Jahresrückblick)
Das IST jetzt so.
Ohne jede Rücksicht darauf, wie schnell und sicher mein Verstand früher gearbeitet hat, wie belastbar, kreativ, wendig und kommunikativ er war.
Jetzt ist er defekt. Punkt.
Bei dem Gedanken könnte ich schon wieder heulen.
Dagegen ist Grenze Nr. 2, die mir sagt, dass ich a) SEHR viel ausruhen muss, wenn ich arbeite und b) SEHR viel eigene spirituelle Praxis täglich benötige, um sprirituell zu arbeiten, geradezu lächerlich leicht zu akzeptieren. Ja und ja, kein Problem.
Aber trotzdem: Wenn ich diese elende und riesige Kommunikations-Grenze nicht akzeptiere, wird meine Arbeit mich schneller wieder so krank machen, dass ich mich nicht mal mehr alleine anziehen kann, als ich iMessage öffnen kann.
Wenn ich sie nicht akzeptiere, kann ich nicht stressfrei arbeiten.
Yes I can
So, nachdem das geklärt ist, kann ich mich jetzt endlich (hoffentlich) auf das konzentrieren, was ich sehr wohl KANN:
- Reiki. Reiki geht immer.
- Multidimensionales Kartenlegen. Geht oft.
- Audios aufnehmen, z. B. mit den Kartendeutungen. An den richtigen Tagen relativ problemlos. Ich sage “relativ”, weil mit der Krankheit nichts, nicht mal atmen und essen, VÖLLIG problemlos ist.
- Botschaften, Light Language und Energien für andere unperfekte Held:innen channeln. Das hat seinen eigenen Zeitplan, der irgendwie immer funktioniert und den ich so sein lasse, wie er ist.
- Nachrichten und Emails schreiben. Je nach Tagesverfassung ok.
- Onlinekurse planen. Langsam, langsam, langsam, aber beständig.
- Tarot- und Orakelkarten gestalten und Bedeutungen channeln. Ebenfalls sehr, sehr, sehr laaaaangsam, aber nicht unmöglich.
- Videos aufnehmen. Kommt drauf an: Willst du meine Augenringe sehen oder lieber nicht? Muss ich halbwegs ordentlich angezogen sein? Ok … schwieriger, aber zu manchen Zeiten auch machbar.
- Blogartikel schreiben. Noch etwas holprig und braucht auch die Energie für andere Sachen auf, aber um WELTEN besser, als noch vor einem Jahr.
- Instagram Posts und Reels. Das wird durch die Blogartikel deutlich weniger werden. Damit muss ich vorerst leben.
- Podcast … oh, mein Podcast. Später. Aber ich kann schon Ideen sammeln.
- Newsletter. Motto gefunden, Umsetzung dauert noch ‘ne Weile.
Hey … das ist doch einiges! Es ist auf jeden Fall ein Anfang.
Wahrscheinlich hätte ich das, jetzt so im Nachhinein betrachtet, auch einfach in meinem Journal auseinander puzzeln können, statt in einem Blogartikel.
Egal, jetzt ist es ein Blogartikel.
Nachdem ich mit den anderen beiden seit 2 Wochen rumeiere, habe ich den hier immerhin in einem Rutsch geschrieben.

Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, heilen
Davon handeln die 2 Blogartikeln, an denen ich gerade schreibe und die nicht fertigwerden wollen.
Wahrscheinlich hat es gehakt, weil ich selbst noch so viel an diesem Gefühl zu heilen habe.
Aber ich denke, jetzt kann ich weiterschreiben.
Das wird ausserdem auch mein erstes Angebot sein:
Eine Heilungsreise für das Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Damit habe ich ja reichlich Erfahrung … oh my …
Wenn dich das Thema interessiert, folge mir am besten auf Instagram @sheroacademia, dort werde ich zuerst Bescheid sagen, wenn es etwas Neues gibt.
So, Schluss für heute.
Jetzt stell dir zum Abschied vor, wie meine innere Held:in deiner inneren Held:in aufmunternd den Ellenbogen in die Rippen haut und sagt: Hey, wir schaffen das!
Denn NATÜRLICH schaffen wir das.

