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Klar gibt’s Wunder! – Monatsrückblick Oktober

Obwohl ich größtenteils krank auf dem Bett rumsitze, ist bei mir im Oktober so viel passiert, dass ich ausnahmsweise einen Monatsrückblick schreibe. Im Oktober habe ich versucht meine CFS (Chronic Fatigue Syndrome) Diagnose zu verstehen, einen ganzen Monat geplant ohne zu denken, meine spirituelle Praxis sehr erweitert UND ein Wunder erlebt.

Ausserdem ist mir klargeworden, dass ich keine Eile habe. So, wie mein Tag jetzt ist, wird er bleiben, auch wenn ich wieder gesund werde. Naja, mit einem Stündchen mehr Arbeit am Tag.. vielleicht… 😛 Und mehr Kommunikation!!!

Aber der Oktober hat mir klar gezeigt, dass ich in erster Linie Mystikerin bin. Wenn ich mich denn überhaupt auf ein „Ich bin irgendwas“ festlegen müsste. D.h. der Großteil meiner Arbeit besteht in spiritueller Arbeit und das wird auch so bleiben. Ich kann mich also entspannen und aufhören Panik zu schieben, wann ich wieder (wie) gesund sein werde…. es spielt gar keine so große Rolle.

So oder so werde ich einen Weg finden, zu teilen, was ich teilen möchte… es dauert nur etwas länger. (ETWAS… die Untertreibung des Jahrhunderts 😂)

Es wird beim CFS – Thema auch traurige Sachen geben, aber insgesamt bin ich, wie auch schon vor Post Vac, EBV und CFS oft glücklich. Grundlos glücklich… einfach so. Es gibt einfach jeden Tag 1 Mio Dinge um dankbar und glücklich zu sein. Die muss ich nicht machen.. sie sind einfach da.

Hinweis: Ich habe keinerlei medizinische Ausbildung und was ich hier schreibe sind auch keine Heil- oder Behandlungsempfehlungen. Es sind nur meine persönlichen Erfahrungen.

Der Monatsrückblick ist so eine Art Vor-Erklärung für die neue Kategorie „everyday mystic“, die ich ab November anfangen möchte und wo ich mehr von meiner persönlichen spirituellen Praxis teilen werden, als ich es bisher hier und auf Instagram getan habe.

Hüpfe einfach direkt zu dem Thema, das dich interessiert:

Spirituelle Praxis Oktober

Neben meiner Morgen- und Abendroutine kamen im Oktober folgende Themen dazu:

  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit) – Das ist nicht so einfach, wie ich dachte. Es geht nicht nur darum, niemandem eine reinzuschlagen, sondern auch um Gewaltlosigkeit in Worten und Gedanken. Wenn ich mir sage „Boah, du bist ja aktuell zu gar nix zu gebrauchen!“ ist das ebensowenig gewaltfrei wie „Arschloch“ zu denken, wenn mich ein fremder Mann anpöbelt, weil er der Meinung ist, dass mein Hund zu weit abseits der Straße pinkelt (??!!!). Meinen Freund anzufauchen, weil ich gestresst bin, ist ebenfalls nicht gewaltfrei. Konflikten aus dem Weg gehen ist AUCH nicht gewaltfrei, sondern eine Vermeidungshaltung. Um gewaltfrei zu leben, ist es zwingend notwendig entstehende Konflikte zu lösen – gewaltfrei natürlich. Usw…ein umfangreiches Thema, das ich über 2 Monate gezogen habe.
  • Intention: I step into an ongoing experience of abundance. (Ich trete in eine anhaltende Erfahrung der Fülle ein.)
  • Manifestation: Schlaf!!!! Ich wollte (und habe es geschafft) ganz, ganz dringend einen regelmäßigen Schlafrhythmus manifestieren.
  • Sadhana: Heilmeditation 5 min (Das sollen mal 11 Minuten werden… mit 3 habe ich angefangen. Aktuell bin ich schon megastolz auf 5, manchmal 6 Minuten.) Infos dazu hier 🇩🇪 und hier 🇬🇧.
  • Kundalini Yoga: geplant war nur die Detox Kriya aus dem Kurs, den ich bei Udemy gekauft habe… aber dann kam noch eine… mehr dazu beim Oktober Wunder. 😊

Ich kann planen ohne zu denken

Wie soll ich einen ganze Monat planen, wenn ich nicht mal vom Bett bis zur Tür denken kann?!

Das hat mich die letzten Monate beschäftigt… denn wenn ich eins habe, dann ist es Zeit.

Ich kann zwar nicht viel „praktisches“ tun, aber ich kann so ziemlich alles Spirituelle machen.  Und da gibt es eine Menge, was ich immer machen wollte, wenn ich mal mehr Zeit habe…

Ich habe nur das übliche Problem: Ich sitze da mit all der Zeit und all den Dingen, die ich machen könnte, und kann mich nicht entscheiden. Am Ende mache ich gar nichts und bin frustriert.

Dann die Erleuchtung: Ich mache Karten!

Und so habe ich (Kartei-)Karten gelegt für die Monatsplanung:

  • Karten mit den Zahlen 1-4 für die 4 Wochen
  • Karten für Montag bis Sonntag
  • Karten mit Übungen / Meditationen etc., die ich gerne machen möchte
  • ein paar Bonuskarten für wiederkehrende Aufgaben

Tadaaaaaa!

Zuerst habe ich die Karten 1 bis 4 im Garten ausgelegt und dann die Karten mit den Übungen darüber in die Luft geworfen. Die am nächsten dran lagen, kamen zu der Woche. 

Dasselbe habe ich mit den Karten innerhalb der Woche gemacht… Wochentage ausgelegt und die Karten mit Übungen der Wochen hoch in die Luft geworfen.

Und was soll ich sagen? Der Plan war besser, als ich mir jemals einen „ausgedacht“ habe. 

Wenn es mir zu schlecht ging und ich eine Aufgabe nicht machen konnte, dann habe ich sie als „Joker“ markiert, für einen evtl. späteren Zeitpunkt. Immerhin soll der Plan mir Spaß machen. und mich aufmuntern… und mich nicht stressen, weil ich etwas nicht „erledigt“ habe.

Der Plan hat mir im öden Kranksein nicht nur eine Struktur gegeben, ich habe auch durch all die verschiedenen Übungen einen besseren Überblick bekommen, was wann hilfreich ist. 

Im November habe ich das Plan-Kartenlegen noch etwas verfeinert… aber dazu dann mehr im November. ☺️

Was CFS für mich bedeutet

Wie soll ich eine Krankheit, die ich selbst nicht wirklich verstehe, obwohl ich sie habe, anderen verständlich erklären? ich weiß, dass ich die Symptome, als ich sie noch nicht hatte, nicht verstanden hätte. Es ist einfach zu seltsam! Und es fühlt sich auch seltsam an.

Ich versuche es trotzdem.

Eine Sache, die ich mit vielen Betroffenen teile, ist, dass ich nicht krank aussehe. Meistens höre ich mich nicht mal krank an. Da gehts schon los… wenn es mir doch so offensichtlich NICHT schlecht geht (und tatsächlich geht es mir oft nicht schlecht, solange ich nicht zuviel mache… also quasi nix), warum kann ich mich dann nicht zusammenreißen und meinen Kram auf die Reihe kriegen?? Warum kann ich kurze Videos oder Audios machen, aber nicht telefonieren, ja nicht mal ohne Probleme länger im Chat schreiben oder Emails beantworten?

Da wäre zum einen PEM (Post-Exertional Malaise).. DAS ist wirklich mal ’ne Bitch! (Ahimsa… Ahimsa.. Ahimsa…Gewaltlosigkeit…) Ok, tatsächlich ist PEM ein Warnsystem, das mir sagt, meine Energie ist JETZT leer. Sie kommt ohne ersichtlichen Grund… eine Kleinigkeit reicht aus. Kann sein, dass ich mich verschätzte habe, als ich dachte, ich könnte mit Gassi gehen, kann sein, dass 10 min gemütlich das Teeregal sortieren zuviel war, kann sein, dass 5 Minuten im Chat zuviel waren.

Dann liege ich den Rest vom Tag im Bett, kann mich kaum noch bewegen und nichts mehr tun.

Ich habe eine Akku-Taschenlampe, die funktioniert genau so: Wenn der Akku leer ist, geht sie AUS, ohne jede Vorwarnung, ohne schwächer zu werden. Da hilft auch kein gutes Zureden und es kommt auch nicht darauf an, ob die Taschenlampe motiviert oder unmotiviert ist. Solange der Akku nicht wieder aufgeladen ist KANN sie nicht mehr leuchten. Genauso ist PEM. Die Energie in den Zellen ist leer und ich kann nicht mal mehr den Fuß heben. Aus. Punkt. Geduld. Nicht verzweifeln.

Es ist ein schmaler Grat zwischen zu wenig versuchen und zu viel machen, weil es anders ist, als alles, was ich an Erschöpfung kenne und weil es keine deutliche Überlastung braucht. Es ist – für mich – auch keine Erschöpfung in dem Sinne, sondern tatsächlich eine leere Batterie. Ich kriege es langsam besser hin… anfangs bin ich mit PEM noch für Tage oder sogar Wochen gecrasht. Jetzt kann ich es besser einschätzen und habe teilweise sogar gelernt es vorzubeugen oder aufzufangen. Insgesamt ist mein Energielevel besser, aber noch weit entfernt von „normal“.

Zum anderen ist da mein Matschhirn (AHIMSA!!! Himmel noch mal…) Ok… sagen wir, meine kognitiven Fähigkeiten sind eingeschränkt. Brainfog nennt sich das auch und es war sehr foggy. Tatsächlich war das für mich bisher mit die häufigste PEM Ursache – ein überlastetes Gehirn. Und auch da steht „überlastet“ in keinem Verhältnis zu dem, was ich als Überlastung bezeichnen würde. In schlechten Zeiten hat es ausgereicht, eine Nachricht im Messenger mit ein paar Worten zu beantworten. Es hat sich angefühlt, als würde sich mein Gehirn im Kopf drehen (nicht die Gedanken, sondern wirklich das Gehirn), meine Zähne haben wehgetan und dazu kamen Atemschwierigkeiten. Ausser absoluter Stille hilft dann nichts mehr.

Ich hatte Probleme Wörter zu finden, Zusammenhänge zu verstehen, den Faden nicht zu verlieren, mir Dinge zu merken… und vieles mehr. Matschhirn trifft es eigentlich ganz gut. 😂

Nach wie vor hat mein Gehirn ein Problem mit Interaktion. Gespräche jeder Art sind anstrengend. Selbst bei Emails, wo ich ja nicht sofort reagieren muss, ist der Prozess von lesen, verstehen, verarbeiten und sinngemäß antworten oft noch zuviel oder zumindest schwierig und verbraucht eine Menge an Energie. Ich hatte in diesem Jahr vielleicht 4-6 Wochen, wo Kommunikation möglich war… aber sie hatte ihren Preis und hat zum monatelangen Crash geführt, wo nichts mehr ging.

Fernsehen war ewig undenkbar, viel zu laut, viel zu viel.. Bilder, Worte, Bewegungen… auch das hätte sofort zum Crash geführt. Lesen war (und ist teilweise immer noch) schwierig.

Seit ich lesen kann, habe ich IMMER gelesen… es gab keine lesefreie Zeit in meinem Leben. Nicht mal jetzt… dann habe ich eben Bücher gelesen, die ich schon 100x gelesen habe, weil das einfacher war. Aber halt auch etwas langweilig auf Dauer.

Meditationen aufnehmen ist wegen der chronischen Rachenentzündung, die auch noch zu den Symptomen gehört, meistens schwierig… neue Podcastfolgen immer noch undenkbar.

Schreiben ist auch nur manchmal möglich, nicht lange und auch nicht oft.

Das aller-allergrößte Problem war allerdings Schlafmangel. Bei CFS kommt es vor, dass sich das Nervensystem wie ein alter Computer „aufhängt“… d.h. es kann nicht mehr von Sympathikus auf Parasympathikus umschalten… äh… oder so ähnlich… 🙄 Für mich hat das bedeutet, dass ich einfach wach war. Ich bin echt einiges gewohnt an Schlafproblemen, aber DAS war neu für mich. Seit ich krank bin brauche ich Schlaf ganz, ganz dringend… sonst kommt der Crash und alles bricht zusammen. Aber – und das war das bisher Schlimmste – ich war wach. WACH.

Nicht wie ich das kenne, dass ich müde bin und nicht schlafen kann. Sondern einfach wach, als wäre Tag, nachts um 4. Ich war zu Tränen erschöpft, aber wach einschlafen ist natürlich völlig unmöglich. Dazu kam, dass ich dank dem Schlafmangel nicht mehr angemessen emotional reagieren konnte. Kleinigkeiten haben mich in den Weltuntergang geführt. Das Problem zumindest habe ich gelöst: mit Melatonin, Kundalini Yoga und sublimalen Reiki-Schlafaffirmationen, teilweise Yoga Nidra und Guided Imagery Meditationen. Ich schlafe im Moment so beständig wie noch niemals zuvor in meinem Leben. Uff.

Tja… und ansonsten… keine Ahnung, was geht, was bleibt, was besser wird oder was schlechter. Ich experimentiere.

Und ich bin sehr, sehr, sehr dankbar, dass ich mit Kundalini Yoga VOR der Diagnose angefangen habe. Neben Reiki hilft mir das noch am allermeisten und ich kann mir damit Denkfähigkeit „erkaufen“… aber weil es so anstrengend ist, hätte ich mich nach Diagnose wahrscheinlich nicht mehr getraut es zu versuchen. Oft führt es mich auch in die Irre… wenn ich denke, hey, ich kann JEDEN TAG anstrengende Kundalini Yoga Kriyas machen… da kann ich doch mal den Boden putzen, nur in einem Zimmer… nur 10-15 Minuten…?

Dann putze ich den Boden… 10 Minuten… PEM… Crash… Bett.

Es ist tatsächlich NUR Kundalini Yoga, alles andere an körperlicher Anstrengung geht nicht. Na gut. 😄

Zum Schluss füge ich noch zwei Bilder an… eins von einem guten Tag und eins nach einem Crash. Der Unterschied ist enorm und deswegen versuche ich – klar – Crashs zu vermeiden. Ich versuche aber auch, trotzdem zu leben, so schön und gut wie möglich und so viel wie möglich und immer mehr…. und noch ein bisschen mehr. 🌈 So langsam finde ich immer mehr Tools, die mir helfen.

Mein Wunder im Oktober

Auf der Suche nach einer Lösung für meine Schlafprobleme bin ich über eine Kundalini Yoga Kriya gefallen, die Gleichgewicht ins Nervensystem bringen soll. Leider ist es eine für Fortgeschrittene. 😬 Ich bin nicht nur nicht fortgeschritten… ich hab’s ausserdem noch CFS. 🙈

Aber hey, was macht man nicht alles… Ich hab sie ein kleines bisschen gekürzt, aber insgesamt (für mich) erstaunlich gut durchgehalten.

Ich habe danach nicht direkt etwas am Nervensystem gespürt.. aber ich habe gespürt, dass sich in meinem Gehirn etwas bewegt. Was konnte ich erst nicht zuordnen, weil es so ungewohnt war und erst noch subtil.

Am nächsten Tag, das war der 25. Oktober, bin ich, nach 3 Wochen Vorbereitung mit kalter Dusche, in den See gesprungen.

Und DANACH wurde die Bewegung in meinem Gehirn noch deutlicher: der Nebel war WEG.

Echt, da könnte ich jetzt noch heulen, wenn ich daran denke, wie sich das angefühlt hat.

Als hätte jemand ein Fenster aufgemacht und den ganzen Nebel rausgelassen. Nach 10 Monaten Hirnnebel war das unglaublich.

Meine Gedanken waren wieder klar. Frische Luft im Kopf.

Immer noch nicht superschnell, Kommunikation funktioniert auch noch nicht und sie sind nach wie vor schnell überlastet.

ABER… ich kann denken. Ich kann wieder NEUE Bücher lesen und verstehen, ohne den Faden zu verlieren, ich kann gelegentlich Fernsehen und ich kann sogar – ausnahmsweise – diesen Blogartikel schreiben.

Das war nach so langer Zeit im Nebel ein absolutes Wunder.

Ich kann noch atmen, obwohl ich denke. Wahnsinn. 😊👍 Mein Hirn dreht sich nicht, meine Zähne tun nicht weh. Meistens jedenfalls.

Die Kriya und die kalte Dusche wiederhole ich immer noch, der See muss warten. Leider habe ich mich direkt erkältet… ok, vielleicht war ohne funktionierendes Immunsystem Ende Oktober im See baden nicht allzu klug… aber es tut mir nicht leid.

Im Gegenteil.

ICH. KANN. DENKEN. 🥳

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